Richard-von-Weizsäcker-Journalistenpreis

Um die Themen "Sterben, Tod und Trauer" in den Medien zu fördern und ihnen mehr gesamtgesellschaftliche Beachtung zu verschaffen, lobt die Unionhilfswerk-Förderstiftung alle zwei Jahre einen Journalistenpreis aus.

Motto des Journalistenpreises 2024

Assistierter Suizid – vom Grundrecht auf selbstbestimmtes Sterben

Das Bundesverfassungsgericht hat 2020 entschieden, dass jeder Mensch ein Grundrecht auf selbstbestimmtes Sterben hat. Die Beihilfe zum Suizid sollte in der Folge als rechtliche Grauzone neu geregelt werden. Nachdem beide Gesetzentwürfe im Juli 2023 im Bundestag gescheitert sind, bleibt es dabei, dass Suizidassistenz in Deutschland grundsätzlich erlaubt ist, diese teilweise aber rechtliche Unsicherheiten birgt. Der assistierte Suizid ist möglich, jedoch nicht die aktive Sterbehilfe, bei der ein tödlich wirkendes Mittel verabreicht wird.

Im Zusammenhang mit den verfassungsrechtlichen und den daraus folgenden Diskussionen um die gesetzlichen Neuregelungen erfährt das Thema eine wachsende öffentliche Aufmerksamkeit. Dabei geht es um die Frage nach den Ursachen für die Sterbewünsche, aber auch um die Möglichkeiten, die Lebensbedingungen so zu verbessern, dass diesen Wünschen entgegengewirkt werden kann.

Gesucht werden Beträge, die sich mit den gesellschaftlichen Hintergründen und Ursachen für die Suizidwünsche in bestimmten Lebenslagen oder der juristisch-medizinischen Perspektive wie der Definition der „Freiverantwortlichkeit“ (Definition des Bundesgerichtshofs), aber auch mit der ethischen oder theologischen Dimension eines selbst gewählten Lebensendes befassen.

Berücksichtigt werden Beiträge, die zwischen dem 1. Januar 2023 und dem 31. Mai 2024 erschienen sind. Einsendeschluss ist der 1. Juni. Die Teilnahmeerklärung ist weiter unten zum Herunterladen beigefügt.

Die feierliche Preisverleihung findet im Herbst in der Bertelsmann-Repräsentanz, Unter den Linden 1, in Berlin statt.

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Über den Preis

Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis berücksichtigt gleichberechtigt Beiträge aus Print, Hörfunk, Online und Fernsehen. Die Preisträger*innen werden durch eine Fachjury unter dem Vorsitz von Bischof Dr. Christian Stäblein, geistlicher Leiter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, ermittelt.

Die Auszeichnung wird seit 2006 verliehen. Im Jahr 2012 wurde der Preis in „Richard-von-Weizsäcker-Journalistenpreis“ umbenannt.

Die Resonanz auf die Ausschreibung nimmt dabei kontinuierlich zu: Ein schönes Signal, das zeigt, dass diese wichtigen Themen immer stärker in den Medien und somit im Bewusstsein der Menschen ankommen.

Auch im Jahr 2024 lobt die Unionhilfswerk-Förderstiftung wieder ihren Richard-von-Weizsäcker-Journalistenpreis aus.

Weiterführende Links

Zu unserem Blog
Auf unserem Blog berichten wir regelmäßig über den Journalistenpreis.

"Alter, was geht - am Lebensende?"

Sonderpreis für junge Autor*innen

„Alter, was geht – am Lebensende?“ In diesem Jahr laden wir schreibbegeisterte Schüler*innen und junge Autor*innen ein, sich mit dem Thema „Alter und Lebensende" auseinanderzusetzen.

Impressionen

Zurückliegende Preisverleihungen

2022 „Wege aus der Einsamkeit – Herausforderung für die Gesellschaft?“

1. Preis
Sylvia Liebsch | „Die Andersmacherin: Silverline“ | WDR-Fernsehen, Frau TV

1. Preis
Patrick Witte | „Weniger Stille in der Idylle“ | STERN, Gesund leben

3. Preis
Benjamin Hindrichs | „Was gegen Einsamkeit hilft? Gesetze!“ | Krautreporter (Online)

2020 "Ich bin für dich da. Werde ich morgen noch gut versorgt?"

1. Preis
Nancy Fischer und Lan-Na Grosse | „Die Pflegeklasse“ | ZDF-Mittagsmagazin

2. Preis
Fabian Franke | „Frau Hartmann kommt halb acht“ | taz am Wochenende

3. Preis
Katja Döhne | „VERGISSMEINNICHT – Der richtige Umgang mit Dementen?“ (Demenzdorf in Tönebön) | Y-Kollektiv (YouTube)

2016 „Du sollst Vater und Mutter ehren – Pflegende Angehörige zwischen Aufgabe und Aufgeben.“

1. Preis
Nikolas E. Fischer „Wenn einen der Schlag trifft“ | KiRaKa, Kinderkanal WDR

2. Preis
Wolfgang Thielmann „Heim statt Heimat“ | Die ZEIT

3. Preis
Judith Luig „Wo ist mein Vater geblieben?“ | Berliner Morgenpost

2012 "Alt und dement - und dennoch in Würde leben und sterben"

1. Preis
Dr. Sigrid Faltin „Letzte Saison – Wenn es Zeit ist zu sterben“ | ARD

2. Preis
Axel Svehla „Festgeschnallt und ausgeliefert – Zwangsfixierungen im Pflegeheim“ | ARD

3. Preis
Rafaela von Bredow, Annette Bruhns, Manfred Dworschak, Laura Höflinger, Anna Kistner, Conny Neumann „Zu Blau der Himmel“ | Spiegel

2008 "... und plötzlich hatte ich keine Angst mehr!"

1. Preis
Claudia und Günter Berghaus „Das geliebte Leben“ | 3sat

2. Preis
Alexandros Stefanidis „Ein Leben nach dem Tod“ | Süddeutsche Zeitung Magazin

3. Preis
Susanne Pfaller-Segator „Primi Passi – den Tod eines Kindes überleben“ | Bayern2 Radio

2018 „Wie hältst du das eigentlich aus – Perspektiven von Pflegenden und Pflegebedürftigen am Lebensende“

1. Preis
Kathrin Runge | „Kleine mit großer Last“ / “ Ich bin auch daran gewachsen“ | F.A.S.

2. Preis
Dominic Egizzi | „Abschied vom Leben – Letzte Fahrt mit dem Wünschewagen“ | ARTE

3. Preis
Karl Grünberg | „Nachruf auf Katrin und Elias Linus Eichelbaum“ | Tagesspiegel

2014 "Bis dass der Tod uns scheidet - Beziehungen am Lebensende"

1. Preis
Christoph Cadenbach „Luna & Pascal“ | Süddeutsche Zeitung Magazin

2. Preis
Tobias Henkenhaf „Eine letzte Runde noch – Erfahrungen am Lebensende“ | Bayern 2

3. Preis
Kathrin Runge „Schön, dass du da warst, mein Sohn“ | Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

2010 "...lass uns darüber reden!"

1. Preis
Jule Sommer und Udo Kilimann „Mein Wille geschehe“ | ARD

2. Preis
Gabi Stief „Der letzte Wille“ | Hannoversche Allgemeine Zeitung

3. Preis
Birgit Lutz-Temsch „Am Schlimmsten ist die Liebe“ | Süddeutsche Zeitung

2006 "Würdevoll und selbstbestimmt... bis zuletzt"

1. Preis
Heidi und Bernd Umbreit „Zeit, die mir noch bleibt“ | ARD/WDR

2. Preis
Miriam Opresnik „Kein Mensch soll alleine sterben müssen“ | Hamburger Abendblatt

3. Preis
Dr. Elke Winkelhaus „Sterbebegleitung mit Musik“ | Hörfunk

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