
Theaterensemble PAPILLONS
Das Theaterensemble PAPILLONS im Pflegewohnheim „Am Kreuzberg“ erprobt mit Menschen mit und ohne Demenz - gemeinsam mit professionellen Künstler*innen - Darstellungsformen, die bisher nicht realisierbar schienen. Christine Vogt ist die künstlerische Leiterin. Sie gründete das Ensemble 2016.
Wir wollen der Vereinsamung älterer und alter Menschen entgegenwirken und ihnen helfen, Sinn und Lebensfreude zu spüren und diese weiter zu geben. Die Geschichten unserer Alten machen das kulturelle Gedächtnis einer schwindenden Generation sichtbar und erfahrbar – für das Publikum und für die nächsten Generationen. So wollen wir Brücken zwischen den Generationen bauen. Und wir wollen Demenz zeigen, weil sie jeden von uns treffen kann.
Totenwache - Musiktheater, das berührt








Die PAPILLONS zeigen: Theater öffnet Türen und kann Brücken bauen – zwischen Menschen, Generationen und Welten.
Mit ihrem Musiktheaterprojekt „Totenwache“ haben die PAPILLONS unter der künstlerischen Leitung von Christine Vogt erneut bewiesen, was Theater mit zum Teil an Demenz erkrankten Akteuren in einem Pflegewohnheim leisten kann: Nähe, Sinn, Verbindung. Die Inszenierung widmete sich der Frage, wie gemeinsame Trauerarbeit heute aussehen kann – lebensnah, kreativ und mit dem Tod als Mitspieler. Das Ergebnis: berührend, bewegend – und ein großer Erfolg!
Alle sechs Aufführungen ausverkauft – rund 650 Gäste kamen ins F2-Theater im Pflegewohnheim „Am Kreuzberg.“
Spendenrekord: zusätzlich zu den Eintrittsgeldern wurden 1.500 Euro gesammelt – für die nächste Inszenierung 2026
„Am meisten hat mich das liebevolle, vertraute Zusammenspiel der Generationen berührt. Man spürt die Verbindung, die Kinder stützen die Alten und bereiten ihnen die Bühne – danke.“ Zitat einer Besucherin nach der Premiere
Ein generationenübergreifendes Projekt
Kinder bildeten gemeinsam mit betagten Ensemblemitgliedern Tandem-Teams, die – oft im Schatten der Demenz – mit Nähe, Ausdruck und Spielfreude berührten.
Ein besonderes Dankeschön
Unser großer Dank gilt dem Ensemble, der künstlerischen Leitung, den mitwirkenden Kindern, dem Team des Pflegewohnheims Am Kreuzberg sowie allen engagierten Ehrenamtlichen in Betreuung und Organisation.
„Totenwache“ bildete den Abschluss einer Trilogie:
„Passagiere“ (2023) – Lieblingsgegenstände als Erinnerungsschlüssel
„Die Anprobe“ (2024) – das letzte Kleid und die Vorstellung vom Jenseits
„Totenwache“ (2025) – Rituale, Erinnern und ein würdevoller Umgang mit dem Tod
Das Medienecho war stark
Kunst für den guten Zweck
Aktuelle Aktion zugunsten der PAPILLONS

Zwei eindrucksvolle Wasserfotografien der Künstlerin Eva Prietz stehen im Mittelpunkt einer besonderen Kunstaktion zugunsten des Theaterensembles PAPILLONS. Die limitierte Auflage der beiden Werke bietet Kunstliebhaber*innen die Möglichkeit, hochwertige Kunst zu erwerben und zugleich ein einzigartiges Theaterprojekt zu unterstützen: Der gesamte Erlös aus dem Verkauf fließt direkt in die Arbeit der PAPILLONS und hilft, die kommende Inszenierung im Jahr 2026 zu ermöglichen.
Hier finden Sie weitere Informationen.Impressionen











Ansprechpartner*innen

Stefanie Wind
Fachbereichsleitung Stiftungsprojekte
Stiftung Unionhilfswerk Berlin
Schwiebusser Straße 18
10965 Berlin
Zurückliegende Projekte: Musiktheater "Die Anprobe"
Die Anprobe war die sechste Inszenierung von Christine Vogt und unserem Theaterensemble Papillons, das zusammen auf 887 Jahre kommt. In diesem Musiktheater fungierte Bekleidung als Erinnerungsträger. Zutage trat ein sehr besonderer Blick auf das kulturelle Gedächtnis und die Lebenskraft einer scheidenden Generation, die dem Publikum auf diese Weise nahegebracht wurde. Erneut arbeiteten Kinder aus verschiedenen Berliner Schulen mit.
„Ich will mein rosarotes Ballkleid und werde es holen!“ platzte eine Akteurin heraus. Ausgangspunkt des Stückes war die Frage, in welchem Kleid der alte Mensch nach seinem Tod im Gedächtnis bleiben möchte. Neun Kinder verhalfen den Alten zu Szenen, welche ihnen die Kraft gaben, einen Blick (auch) in die imaginierte jenseitige Welt zu werfen.
Herunterladen
"Der Tod ist unser ungeliebter Mitspieler" (pdf, 211 kB)
Artikel in der taz vom 05. Dezember 2024
Zurückliegende Projekte: PASSAGIERE
PASSAGIERE
„Der Schutzengel ist groß, hat einen Heiligenschein und Flügel. Er hat mir geholfen, Krieg, Bomben und zwei Männer zu überleben. Er heißt mon chérie.“ (Irène Swiatopolk-Mirska)
Die Passagiere – 11 Akteur*innen aus dem Theaterensemble PAPILLONS – haben eine lange Reise vor. Ihr Leben liegt soeben hinter ihnen. Im Zwischenreich zwischen Tod und Jenseits warten neun Schutzengel. Sie möchten den Verstorbenen eine Wegzehrung mitgeben, damit die Reise nicht allzu beschwerlich ist und um die Angst zu mindern. Jeder Engel hat ein persönliches Objekt, um sich mit ’seinem Passagier‘ an den e i n e n glücklichen Moment aus der Kindheit zu erinnern. Der Film von Friederike Bérat dokumentiert das Erinnerungslabor, in welchem sich Alte und Kinder ganz selbstverständlich bewegen.
Weiterführende Links
Zu unserem Blog.
Auf unserem Blog berichten wir ausführlich über das Stück "PASSAGIERE".
Herunterladen
Süddeutsche Zeitung Magazin (pdf, 2 MB)
Artikel vom 28.07.2023
Berliner Zeitung (pdf, 297 kB)
Artikel über die PAPILLONS vom 22. Juni 2023
Zum Schutz Ihrer Daten wird das YouTube-Video erst bei Klick auf den Play-Button geladen. Beachten Sie auch unsere Datenschutzerklärung
Zurückliegende Projekte: SCHATTEN SAMMELN
SCHATTEN SAMMELN
„Meine Gedichte sind meine Schatten“ (Aldona Gustas)
Der Film von Friederike Bérat dokumentiert die poetisch-musikalische Lesung SCHATTEN SAMMELN, welche u.a. auf dem Performing Arts Festival 2023 gezeigt wurde. Er ist der verstorbenen Malerin und Dichterin Aldona Gustas, einer Mitbewohnerin, gewidmet. Sie inspirierte die Akteur*innen des Theaterensembles PAPILLONS während der verschiedenen Lockdowns, auf poetische Weise von sich zu erzählen. „Meine Gedichte sind Umhüllungen vom inneren Leben“ sagt Udo Thiel, einer der Akteure und Heiderose Neumann fügt hinzu: „Im Gedicht schreibe ich über etwas, was ich noch gar nicht weiß“.
Durch das poetische Schreiben wird einem sehr persönliches (Schatten) -Reich Zutritt gewährt. Gereimt oder ungereimt und begleitet von Viola-Klängen kommt eine innere Welt zur Sprache, bisweilen dramatisch, dann wieder voller Humor.
Zum Schutz Ihrer Daten wird das YouTube-Video erst bei Klick auf den Play-Button geladen. Beachten Sie auch unsere Datenschutzerklärung
Weiterführende Links
Zu unserem Blog.
Auf unserem Blog berichten wir über die Premiere von SCHATTEN SAMMELN.
Zurückliegende Projekte: INNEN LEBEN
INNEN LEBEN
„Wenn ein alter Mensch stirbt brennt eine Bibliothek.“
INNEN LEBEN ist ein Film, der im August 2020 im Pflegewohnheim „Am Kreuzberg“ entstand (Regie, Kamera: Friederike Bérat) . Durch die Corona-Krise müssen die Bewohnerinnen und Bewohner sehr eingeschränkt leben. Vielen von ihnen ist es aber wichtig, etwas weiterzugeben.
Das Projekt PAPILLONS gibt seinen Akteur*innen Halt und Freude im Alltag, der insbesondere zu Corona-Zeiten aus den Fugen geraten ist. Erlebtes wird plötzlich wieder erinnert und Brücken in die Vergangenheit gebaut, trotz Demenz.
Die Akteurinnen und Akteure der PAPILLONS an Fenstern und auf Balkonen erzählen von dem, was in der Abgeschiedenheit besondere Bedeutung bekam: Wichtige Lebenskapitel der alten Zeitzeugen sind geprägt von Erinnerungen an Flucht und Hungersnot der Nachkriegszeit, aber auch von Rettung und Lebenslust.
Ein Ensemble aus Musiker*innen und Sänger*innen bespielt den Hof vor dem Pflegewohnheim und bettet die Menschen und ihre Erzählungen in einen Resonanzraum. Eine klingende Brücke entsteht – als Gabentausch zwischen den Generationen.
Zum Schutz Ihrer Daten wird das YouTube-Video erst bei Klick auf den Play-Button geladen. Beachten Sie auch unsere Datenschutzerklärung
Zurückliegende Projekte: Herztöne
Herztöne
Wie wirkungsvoll diese Form der Theaterarbeit für die Mitglieder der PAPILLONS ist, zeigte sich im Juni 2019 bei der Premiere der zweiten Inszenierung. Mit dem Singspiel Herztöne betraten die Darsteller*innen aus dem Pflegewohnheim über akustische Impulse Brücken in ihre Vergangenheit: Lieder aus ihrer Kindheit und Jugend lösen Erinnerungen, Bilder, Emotionen aus, die unter dem Schleier der Erkrankung längst verschwunden zu sein schienen.
Durch angespielte Melodien oder kurze Episoden aus der Kindheit der Ensemble-Mitglieder erinnerten diese sich an vergessene Lieder und begannen zu singen. Plötzlich entstanden eine Bühnenpräsenz und eine Begeisterung, die nicht nur die Angehörigen oder die Pflege- und Betreuungskräfte überraschte und faszinierte.
Möglich wurde dieser Kontakt mit dem, „was im Herzen tönt“ durch die kontinuierliche experimentelle musikalisch-schauspielerische Arbeit mit den Bewohner*innen mit und ohne Demenz, immer anknüpfend an deren Biografie und Erfahrungswelt.
Weiterführende Links
Zu unserem Blog
Auf unserem Blog berichten wir über die Premiere der "Herztöne".
Zurückliegende Projekte: STILLLEBEN
STILLLEBEN
„Wir sind Endlebenskünstler“ (Irène Swiatopolk-Mirska)
Dieses stille Leben – aufgezwungen durch zwei Lockdowns und strenge Kontaktbeschränkungen – hat manche der Akteur*innen der PAPILLONS im Pflegewohnheim „Am Kreuzberg“ fast zum Verstummen gebracht. Den Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren, bedeutete für viele Bewohner*innen Einschränkung und Vereinsamung. Die Mitarbeitenden der Einrichtung gaben sich alle erdenkliche Mühe, immer wieder Lichtblicke in den Alltag zu zaubern. Und das kam an.
Nachdem im Jahr 2020 für den Film INNEN LEBEN im Pflegewohnheim nur Akteur*innen an Fenstern und Balkonen und die Musiker*innen im Vorgarten erlaubt waren, war in diesem Jahr vorerst keinerlei Live-Veranstaltung mehr möglich. Bedingt durch die Pandemie mussten daher die ursprünglich geplanten weiteren Aktivitäten der PAPILLONS in neue Bahnen gelenkt werden, um die Hörbarkeit der Stimmen der Bewohner*innen des Pflegewohnheims zu erhalten.
In der Melancholie des winterlichen Lockdowns entstand so die Idee zum 3-teiligen Podcast STILLLEBEN. Kinder aus der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli nahmen zeitgleich per Brief Kontakt auf zu den Bewohner*innen des Pflegewohnheims „Am Kreuzberg“.
Künstlerinnen und Künstler realisierten daraufhin Begegnungen der Kinder mit den Hochaltrigen per Zoom. In einem Vorbereitungstreffen mit den Schüler*innen wurde ein roter Faden für die virtuellen Gespräche entwickelt. Fragen nach dem Alltag, nach prägenden Lebensrhythmen und Wünschen für die Zeit, die bleibt, bildeten den Einstieg für sehr persönliche Gespräche zwischen den Generationen.
Mal hell, laut und verspielt, dann wieder murmelnd leise bringen die Alten und die Kinder, welche sich noch nie physisch begegnet sind, Persönliches aus ihrem nicht immer stillen Leben zum Ausdruck. Musiker*innen schaffen für die Erzählungen einen Resonanzraum. Beiläufig geäußerte Lebensweisheiten der alten Menschen werden als Liedtexte vertont und finden so ein musikalisches Weiterleben. Aus Stillleben wird „still alive“. Aus vielen Stimmen und Klängen entfaltet sich ein weites Lebenspanorama, in dem auch Stimmen der verstorbenen Akteure der PAPILLONS Gehör finden.
Der 3-teilige Podcast wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien mit freundlicher Unterstützung der Forberg-Schneider-Stiftung.
Weiterführende Links
Podcast STILLLEBEN auf Podigee
Sie finden den 3-teiligen Podcast STILLLEBEN außerdem auf diesen Kanälen: Spotify, Apple Podcasts, Deezer, Amazon und Google.
Zu unserem Blog
Hier erfahren Sie noch mehr Spannendes über die PAPILLONS.